Donnerstag, 28. Juni 2007

Helmut & Gerlinde (5)

Ja, die Autobeule…hmmm…die entstand wohl, als Power Ranger Helmut und ich uns da gerangelt haben. Möglicherweise…

Vielleicht war sie auch schon vorher drin gewesen. Wer weiss…? Helmut sowie auch sein Gerlindchen haben in der Menschenwelt viele natürliche Feinde. Da wäre es nicht gerade weit hergeholt zu behaupten, dass da ein anderer von ihnen Angepisster sich im Vorübergehen gedacht hat: Komm, mach ich da mal eine Beule rein.

Naja, doch befassen wir uns mit der Gegenwart: Öleretta und ich fuhren nach der Malsession nach Hause, um dort angeregt über das zuvor Geschehene zu reden und bald auch ins Bett zu gehen. Doch wer hätte es gedacht: Mein Handy klingelte, am anderen Ende Helmut. Er erzählte mir mit wieder fester und vor Studi-Power strotzender Stimme von der nun an Gerlindes Auto klaffenden Wunde, und dass es ja meine Schuld ist, dass das so sei. Und wie wir das nun regeln. Ich konnte wieder dieses Grinsen in meinen Mundwinkeln spüren. Da gibt der kleine Kampfhahn immer noch nicht Ruhe…

Hätte er das nur mal gesagt als wir uns vor ein paar Minuten noch gegenüber standen. Da hätte ich mit seinem Kopf noch ein paar Bonusbeulen ins Auto gekloppt. Dieser kleine nicht das Loch findende Pups, dieser.
Ich wies ihn kurz darauf hin, dass es sich mit meinen rhetorischen Fähigkeiten gegenüber seinen in etwa so verhält wie mit unseren Penissen und dass er da also gar nicht kommen bräuchte mit Anzeigen und so Krams. Dann legte ich auf.

Als der Kopf am nächsten Tag wieder etwas klarer wurde und man seiner vollständigen Vernunft wieder Herr war, kam man überein, dass man sich des Weltfriedens halber vertragen sollte. Und dass auch für die Autobeule eine Lösung gefunden werden würde. Dass ich mit diesem Angebot angesichts der puren Dummheit der beiden mehr Ärger heraufbeschwor als zu vermeiden, das zeigte sich schon am nächsten Tag.
Jeden Schritt musste man den beiden erst ins Ohr flüstern, damit sie ihn ausführen konnten. Helmut, fahr mit Gerlinde da und da hin, die sollen ein Gutachten über den Schaden erstellen bzw. einen Kostenvoranschlag machen. Alleine das dauerte drei Wochen. Als der Schaden dann feststand – 150 Euro – war man schon ein bisschen glücklicher. Wie aber diesen nun tragen? Ich bot Helmut eine 60/40-Regelung an; er sollte den kleineren Teil tragen. Er sagte nein, er wäre ja nicht daran schuld.
Da hatte ich schon wieder Bock, ihn mit irgendwelchen Folterwerkzeugen zu malträtieren. Immer stellt der sich dem normalen Lauf der Welt entgegen; egal ob dieser ihm entgegenkommt oder nicht. Man kann das allein an der Tatsache gut erkennen, dass er sich in der Stiftemalnacht wahrlich noch von Gerlinde zum Notarzt plus zur Polizei hatte fahren lassen, nur um ein Zertifikat über ein von mir zugefügtes Schädeltrauma zu erhaschen. Dass manche Menschen mit absoluter Peinlichkeit doch überhaupt kein Problem zu haben scheinen…!

Es war der 16. Februar, an dem ich ihm oben genanntes Angebot unterbreitete. Valentinstag war two days ago, und er hatte doch wahrlich seinem heissgeliebten Gerlindileinchen NICHTS geschenkt! Hey, seinem Augenlicht! Seinem Ein und Alles! Seiner Zuckerqualle! Seiner über alles geliebten, aus ihrer Vagina ständig röhrenden Gerlinde!!! Und jetzt wollte er sich sogar noch bei der Schadensregulation ihres Autos querstellen, der Hund!

Wie kann ein Mensch auf der einen Seite behaupten, bei ihm funktioniere die Beziehung top und alles sei im Reinen, wenn er noch in des Partners Schuld stehend solch ein Trompetenkonzert von sich gibt, das jeder Grundlage entbehrt? Richtig…wenn er Helmut heisst, seines Zeichens Besitzer eines nie mit mehr als zwei Personen fahrenden aufgemotzten Autos ist und auch sonst nicht viel mehr zu bieten hat als eine nie fertig werdende Wohnung, Tabakkrümel auf anderer Leute Tische zu hinterlassen, sich regelmässig öffentlich talkshowartiges Fratzengeballer mit seiner Freundin zu liefern und sowieso für die kompliziertesten Problemlösungen der Welt bekannt zu sein.

Ich komme nicht umhin, Euch einen Ausschnitt einer Unterhaltung zu präsentieren, die sich darauf konzentrierte, das Problem mit der Autobeule aus der Welt zu schaffen. Als Helmut sich nach ewigem Hin und Her endlich dazu durchgerungen hatte, mein Angebot der Schadensteilung anzunehmen, kam es zu folgendem Gespräch (wir hatten uns mittlerweile darauf geeinigt, eine Haftpflichtversicherung zu bemühen, damit wir nicht selbst zahlen müssten):

Ich: Hier Helmut was brachte es denn bitte, so weit zu einer Werkstatt zu fahren, wenn ihr beide euch da nur sagen lassen habt, wie hoch sich der Schaden beläuft? Wir müssen das aller Wahrscheinlichkeit nach über eine Haftpflichtversicherung laufen lassen, und die brauchen einen Kostenvoranschlag!

Helmut: Oh Mann, dann müssen wir ja nochmal da hin fahren! Und ich hab doch schon beim letzten Mal den Sprit bezahlt! Dann will ich aber Benzingeld von dir dafür!

Ich: Depp! Du bist doch selbst dran Schuld! Wenn ihr euch da keinen Kostenvoranschlag geben lasst kann ich doch nichts dafür! Den brauchen wir!

Helmut: Gut, aber wir können nicht nochmal mit Gerlindes Auto hinfahren, weil sie damit arbeiten fahren muss und ihre Mutter es auch braucht!

Ich: Helmut, an diesem Auto ist aber doch der Schaden!

Helmut: Ja dann können wir da gar nicht hinfahren.

Ich: Seid doch mal wie normale Menschen: Du gibst Gerlinde für den betreffenden Tag dein Auto und sie lässt ihres bei dir. Dann fährst du mit ihrem zur Werkstatt und holst den Wisch.

Helmut: Nein, das geht nicht. Ich gebe ja mein Auto nicht her!

Leute…original…ohne Scheiss!

Als dann klar wurde, dass ich selbst im Moment gar keine Haftpflichtversicherung habe, Helmut aber schon, und ich ihm vorschlug er solle ganz einfach sagen er sei durch irgendeinen Zufall gegen den Wagen gekommen und zack wäre die Sache erledigt, stellte er sich sofort wieder wie ein Schulkind an:

Helmut: Ich war das doch gar nicht! Warum soll ich da meine Haftpflicht benutzen???

Ich: Weil Du doch sicher auch daran interessiert bist, deiner Freundin die Sache so schnell und unkompliziert wie möglich aus der Welt zu schaffen und es so super geht!

Helmut: Ich muss da erstmal mit meinem Vater reden, was der dazu sagt.

Ich: Mach dat.

Stunden später dann wieder zurück in der verzerrten Realität von Helmut:

Helmut: Mein Vater sagt sowas machen wir nicht. Da werden wir hochgestuft.

Ich: Worin hochgestuft?

Helmut: In der Autohaftpflicht!

Auf meiner Stirn sammelte sich der Schweiß der Anstrengung.

Ich: Helmut, nicht die Autohaftpflicht! Einfach nur die Haftpflicht! Da wird man nicht hochgestuft!

Helmut: Aber dann kommen doch auch Gutachter, und wenn die herausfinden dass ich das gar nicht war…

In meinem Kopf drohten sauerstoffleitende Adern zu platzen.

Ich: ALTER!!! Meinst Du eine Versicherung schickt einen Gutachter wegen 150 Euro???

Helmut: Ja das kann doch sein! Und dann fliegen wir auf!

Ich: Jaja, du Pipimann! Wir fliegen auf, und du oben drüber! Leck mich am Arsch und mach deinen Scheiss selbst.

Ich legte auf. Die Sache ist bis heute noch nicht erledigt. Mit Helmut kann man einfach nicht normal reden. Vielleicht ist er ein Außerirdischer, der auf die Erde geschickt wurde um dort mal ordentlich den Depp rauszulassen, weil das auf seinem Heimatplaneten nicht geht. Sowas wie ALF, nur bescheuerter. Viel bescheuerter…

-Fortsetzung folgt -

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Uaaahhhhh ist das der Kracher. Man was hatte ich das teilweise schon wieder vergessen gehabt. Oberhammer find ICH ja, das Gerlinde soooo ein Stress gemacht hat, das ihre Eltern ihr den Kopf von ihrem wabbeligen Rumpf reißen würden (wer würde dann noch Helmuts Pippieichel in den Mund nehmen?) wenn das nicht fix geregelt sei. Und......bis heute ist nichtmal nen Kostenvoranschlag da.....UND.....die Beule ist auch noch da. Man gewöhnt sich ja an alles ;)

Anonym hat gesagt…

ouweia...ohne worte...

soviel dummheit verdient weltverbot...