Freitag, 4. Mai 2007

Helmut & Gerlinde (2)

Ja, nun wuchs das Gewächs, das Helmut und Gerlinde gemeinsam gepflanzt hatten, ganz langsam in Richtung gegen den Strich. Der Strich, das sind ganz normale Beziehungen. In denen ist das Glück zu Hause, aber es wird auch mal geneckt. Und manchmal kommt es auch zum handfesten Streit; doch das ist eher die Ausnahme. Diese Grenze wussten Helmut und Gerlinde sehr gut nach hinten zu verschieben. Sie schieben eigentlich die ganze Zeit.

An einem Abend, einige Wochen nachdem die beiden den Pakt des Widernatürlichen miteinander beschlossen hatten, erzählte Gerlinde meiner Freundin Öleretta, dass es trotz langer Wartezeit ihrerseits noch nicht zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Helmut würde sich zwar rollig auf dem Bett herumwälzen, jedoch nicht seinen Grenzpfeiler herausholen, um ihn in ihre Straße einzubetten.

Zeitgleich – Helmut hielt sich gerade bei mir auf – erzählte ER mir, dass bei ihm und Gerlinde die Postkutsche mit 800 PS über die Autobahn rollt und da ECHT was abginge. Er erwähnte natürlich nicht explizit, dass da Sex liefe, aber welcher Mann, der so etwas erzählt bekommt, geht nach solchen Aussagen NICHT davon aus?

Öleretta bekam noch mehr erzählt in den folgenden Wochen. Von kleinen Penissen, die an im Mülleimer liegenden Kondomen nachgemessen wurden (ja, ECHT! – diese Information kam von Waltraud, die es von Gerlinde gesteckt bekam) und der viel zu zurückhaltenden Art Helmuts bis hin zu Trockenficken war alles dabei.

Diese Informationen legte ich erstmal in meinem Arbeitsspeicher ab, innerlich über Helmut lachend, der einem parallel die tollsten Szenen aus 1001 Sex-Nächten auftischte. Das machte die ganze Sache NOCH amüsanter.

An einem darauffolgenden Wochenende waren die beiden hier zu Besuch und ich sollte Gerlinde einen Kaffee machen. Ich kann die Situation nicht mehr hundertprozentig nachstellen, aber etwa so war es. Ich stand also an der Kaffeemaschine und bereitete den Kaffee zu. Dann fragte ich Gerlinde ob sie etwas Milchschaum von mir reinhaben will, den ich ihr extra vom Hersteller abzapfe (ihr versteht?).

Darauf antwortete diese mit „Ja, nicht schlecht“. Helmut hatte alles bis auf ihre Antwort mitbekommen, nur eben den letzten Satz nicht, weil er da gerade mit Öleretta redete.

Cut/Nächster Abend

Helmut rief mich an und bat mich, in Zukunft „seine Freundin nicht mehr anzugraben“, was an meiner Bemerkung in der Kaffeesituation festgemacht wurde. Da denkt man sich schon: Will der mich jetzt verarschen??? Ich stehe also quasi neben meiner eigenen Freundin und grabe SEINE (die weitaus unattraktiver ist) an??? Klar, sicher Helmut…

IHRE Antwort dazu wurde ihm natürlich seitens Gerlinde verschwiegen. Somit war sie aus dem (goldenen) Schneider und konnte weiter an ihren teuflischen Weltuntergangsplänen schrauben. Das lasse ich aber nun mal nicht auf mir sitzen, und so rief ich sie an. Verständnisvoll zu ihren Gunsten manipulierend bat sie mich, Helmut ihren Antwortsatz zu verschweigen. Ich sagte, friedensstiftend wie ich bin, zu.

Ich sprach aber an einem entspannten Männerabend mit Helmut mal die Penisgeschichte an, die Öleretta von Gerlinde erzählt bekommen hatte; mit der Frage, ob er denn wüsste, wie seine Freundin über ihn rede. Das stimmte ihn partyungünstig, denn er wusste NICHT, wie seine Freundin über ihn redet. BUMM!

Er sprach Gerlinde am nächsten Tag darauf an. Sie leugnete ALLES und stellte Öleretta als handfeste Lügnerin hin. Nochmal BUMM! Ich bat daraufhin um klärende Audienz mit den beiden. Sie fuhren vor, und Gerlinde stieg mit Bullterriergesicht aus, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, dass ihre gute Freundin Öleretta doch solch einen Unfug über sie zu erzählen vermochte.

Kurzum: In meiner Wohnung wurde die Diskussion – da Gerlinde wegen dieses großen Unrechts, das ihr widerfuhr sehr ausfallend wurde – zu laut, und so verlagerte ich sie nach draußen, in die eisige Dezemberkälte. Dort wurde es noch lauter, und Gerlinde bestand weiter darauf, dass Öleretta log. In mir stieg eine unheimliche Wut auf dieses vermaledeite Weibsbild auf, und so packte ich jetzt doch mal vor Helmut ihre Antwort auf meine Kaffeefrage aus, über die Gerlinde am Telefon Stillschweigen verhängt hatte. Er schaute zu ihr rüber. Böse. Und dann der Top-Hit: Gerlinde sagte sie hätte gar nicht mit mir telefoniert und ihre Aussage sei nie gemacht worden. BUMM! BUMM! BUMM! Meine Sicherungen brutzelten und freuten sich darauf, durchzuknallen. JETZT wurde auch ich mal laut und blies der eisernen Lady einen ungezähmt lauten Furz vor die Nase. Als sie ihn roch, schwante ihr, wo dies alles hinführte, würde sie ihre Taten noch länger leugnen. Gerlinde und Helmut kamen noch einmal mit zu mir rein, und dort gab sie auf. NICHT weinend. NICHT bereuend. Nur kalt und weiter berechnend. Okay, sie habe das alles verraten, Öleretta lügt doch nicht. Helmut war sich nun dem unumstößlichen Fakt seines am Kondom gemessenen kleinen Penis´ bewusst und beschloss natürlich trotzdem nicht, in Zukunft Pipimannprahlereien sein zu lassen. Blöder Fehler; spätestens seitdem ist sein Penis ein waschechter Runninggag. Er verzieh ihr. Noch blöderer Fehler. Und sein Piephahn war von nun an der Öffentlichkeit als Piephenne bekannt…


-Fortsetzung folgt -

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Pippihenne....loool.
Ich hatte diese Geschichten schon quasi wieder vergessen. Da müsste ich ja eigentlich GARKEINEN Penis haben, da Gerlinde ja immer davon erzählt das Helmuts VIEL größer sei als meiner (wobei sie diesen noch nie gesehen hat). Aber wenn sie schon SEINEN Penis, anhand von Kondommesstechnischen Sachen als KLEIN bezeichnet...oh wei.

Die viel interessantere Frage tut sich allerdings auf, wenn man sich mal überlegt WIE eine Frau auf die Idee kommt den Penis ihres Mannes messen zu wollen!? Und dann noch auf solche unterirdisch dämliche Art und Weise? Na?....RICHTIG! Weil die Postkutsche wohl doch nur 100 PS hat und mit angezogener Handbremse fährt :D